Sonntag, 5. März 2017

Stationärer Aufenthalt und Therapie

Auch Wunden der Seele muss man therapieren. Depressionen sind nach außen nicht immer sichtbar. Ich habe schon alles Mögliche ausprobiert, ambulante Psychotherapie beispielsweise, doch der psychische Druck wurde zu groß. Ich konnte nicht mehr arbeiten gehen, wurschtelte mich von einem Krankenstand zum Nächsten. Dann waren die letzten drei Wochen Krankenstand zu Ende und ich dachte, was nun? Es war für mich viel zu wenig und der Hausarzt kann nicht mehr als 3 Wochen krank schreiben. Da bekam ich einen Tipp, dass man im Zentrum für seelische Gesundheit eine stationäre Therapie machen kann. Am Dienstag bin ich mit einer Vertrauensperson dann hin zum Klinikum in die Psychiatrie. Ich erzählte dort meine Geschichte. Positiv hob ich die Beziehung zu meinem Mann und den Katzen hervor. Schlafen konnte ich auch kaum mehr, nur noch 3 oder 4 Stunden am Stück.
Man konnte es mir ansehen, ich strahlte so eine Unruhe aus. Als wir bei der Anmeldung im Zentrum für seelische Gesundheit waren, brach so vieles aus mir heraus und ich konnte mit dem Heulen nicht mehr aufhören. Ich wurde aufgenommen, und bin auf einer offenen, normalen Station, da ich ja keine suizidalen Absichten habe.
Ich bin auf der ruhigsten Station, die es in dieser Psychiatrie überhaupt gibt, eine Station, spezialisiert auf Depressionen und Burnout. Ich bin mit 4 anderen Frauen im Zimmer und es sind alle sehr nett, man unterstützt sich gegenseitig..
Unter der Woche gibt es diverse Therapien: Ergotherapie, Psychogruppe, Klangtherapie, Entspannung nach Jacobson, etc. Es ist also nicht so, dass mannur im Bett rumliegt, denn es gibt einen klaren Tagesablauf.
6:45 wecken,
07:30 Frühstück,
8:15 Morgenrunde,
12:00 Uhr Mittagessen,
14 Uhr Abschlussrunde,
17:00 Uhr Abendessen
und 21 Uhr Bettruhe.
Bei der Morgenrunde kann jeder mitteilen, welche Therapien er in Anspruch nehmen möchte. Jede/R Patient/In hat einen Therapiepass, in welchem die in Anspruch genommenen Therapien eingetragen werden.
Fazit: Ich bin froh, dass ich diesen Schritt in die stationäre Therapie gegangen bin. Die ambulante Psychotherapie bei der Caritas geht dann nach meinem stationären Aufenthalt wieder weiter.
Das war's vorerst für heute. Werde jetzt dann meinen Schatz anrufen, der mich auch so oft wie möglich besucht, so wie heute. Ich vermisse ihn sehr und auch die Katzis, aber ich weiß, dass dass der Schritt in die stationäre Therapie nötig war und ist. Das versteht er auch. Heute waren wir spazieren und im Krankenhauscafé auf Kaffee/Kakao und Kuchen, war ein schöner Nachmittag. Mit diesen positiven Gedanken beende ich diesen Eintrag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Zufälliger Eintrag aus dem Archiv - es steht die Luft...

Auch diesen Montag wieder, aus der Fülle an Beiträgen, ein Beitrag aus dem Archiv.  Es steht die Luft.