Donnerstag, 21. September 2017

Ausführlicher Eintrag - Reha, Gedanken, Gefühle und Intuition

Wegen dem Thema Reha hat sich die nette Arzthelferin von dem Psychiater die letzten Tage so qasi den Kopf zerbrochen, wie sie mir helfen könnte. Sie kennt mich und Philipp ja, zumindest vom Sehen. Darüber habe ich auch schon geschrieben. Es hat sich herausgestellt, dass sie einen Bekannten hat, der jemanden in dieser Rehaklinik in Klagenfurt kennt. Der meinte, dass die Wartelisten der Klinik eigentlich schon abgearbeitet sind und er kann nicht verstehen, wieso es bei mir, bei meinem Termin diese unnötige Hinausschieberei gibt. Er wird der Sache nachgehen und sich bei der Frau, dieser Arzthelferin melden. Zur Not gäbe es auch noch die Möglichkeit, in eine andere Rehaklinik, in einem anderen Bundesland, zu gehen. Eines ist jetzt schon fix: Philipp wird als Begleitperson mit aufgenommen.
Ich bin jetzt mal offen und warte ab, was passiert. Im eigenen Wohnort auf Reha gehen wäre zwar von Vorteil, aber wenn es wo anders hin geht, kommen wir wenigstens mal in eine neue Gegend. Es sind dann aber einige Wochen, die wir nicht zu Hause sind. Heißt also, wir müssen für die Katzen jemanden organisieren, der die Süßen versorgt. Bestenfalls macht das die Heimhilfe, die zu uns putzen kommt. Ich bin gespannt, wann ich etwas Neues erfahre, hoffentlich heute noch, oder spätenstens morgen. Jedenfalls meinte die Arzthelferin, es müsste doch zu schaffen sein, dass ich dieses Jahr noch in Reha gehen kann.
Wenn die Wartelisten, so wie gesagt wurde, wirklich schon abgearbeitet sind, dann erhärtet sich für mich der Verdacht, dass die Hinausschieberei des Termins wirklich mit meiner Behinderung zu tun haben könnte. Dabei, ich bin ja gar nicht schwerstbehindert, ich bin ja "nur" blind und habe außerdem eine Begleitperson, meinen Mann. Ja mein Gott, was soll ich machen, ich bin eine blinde Frau, mit psychischen Problemen.
Mein Minderwertigkeitskomplex meldet sich, ich habe wieder einmal das Gefühl, man will mich nicht, so wie ich eben bin, ich bin nicht gut so, wie ich bin. Früher habe ich das als Kind auch immer zu spüren bekommen. "Du kannst ja nix, aus Dir wird eh nie was werden.", usw. Ich möchte nicht näher ins Detail gehen.
Naja jedenfalls tut es verdammt gut, dass ich Menschen um mich habe, die sich für mich einsetzen, die mir das Gefühl geben, dass ich ja gar nicht so wertlos und schlecht bin, allen voran mein Mann Philipp. Und ich selbst darf es auch erkennen, dass ich gut bin, so wie ich eben bin. Das hat nichts mit Abgehobenheit, Hochmut und Egoismus zu tun, sondern viel mehr mit Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Meist überwiegen bei mir eh noch die negativen Gedanken und Gefühle. In meinen Stimmungshochs, die immer nur recht kurz sind, entstehen dann meine positiven Texte und Gedichte. In diesen Hochs habe ich dann meist eine gute Intuition. Oft versteh ich mich selbst nicht. Einerseits das Negative Ich, und andererseits das positive, intuitive Ich, so als wären zwei Personen in einem Körper. In seltenen Fällen hilft mir meine Intuition auch im Alltag. Das negative Gefühl, worauf dann der ernüchternde Anruf in der Rehaklinik folgte, das war wohl Intuition, so nach dem Motto: "Ruf doch mal dort an, da stimmt was nicht." Und leider hat sich dann das negative Gefühl, die Intuition bestätigt.
So, nun komme ich erstmal wieder zum Ende dieses ausführlichen Eintrags.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Zufälliger Eintrag aus dem Archiv - es steht die Luft...

Auch diesen Montag wieder, aus der Fülle an Beiträgen, ein Beitrag aus dem Archiv.  Es steht die Luft.